Das Belvedere befindet sich heute im 3. Wiener Gemeindebezirk. Zu seiner Bauzeit jedoch, befand es sich außerhalb der Stadtmauern und wurde als Gartenpalais in der Zeit von 1714 bis 1723 von Johann Lucas von Hildebrand für Prinz Eugen von Savoyen errichtet. Der Prinz hatte bereits ein Stadtpalais in der Himmelpfortgasse, welches jedoch erst teilweise fertiggestellt war, als er sich 1697 für eine Sommerresidenz ein Grundstück am heutigen Schwarzenbergplatz kaufte. Das Untere Belvedere war um 1716 bezugsfertig und bot neben nur wenigen Wohnräumen, vor allem einen Prunksaal und eine Orangerie. Das Obere Belvedere wurde erst zwischen 1720 und 1723 gebaut und die Abschlussarbeiten erfolgen 1726. Der Garten jedoch wurde bald nach Ankauf des Grundstücks in Angriff genommen. Um 1700 herum begann Dominique Girard damit und vollendete das Werk erst 1725. Der Niveauunterschied zwischen oberem und unterem Belvedere beträgt 23 Meter und so fanden nicht nur beindruckende Freitreppen ihre Anwendung, sondern auch zahlreiche Brunnen, die mit kaiserlicher Genehmigung, von der kaiserlichen Hofwasserleitung versorgt wurden. Der Ausblick vom Oberen Belvedere trägt sicher auch zur Namensgebung des Schlosses bei, denn dieser stammt vom italienischen „schöne Aussicht“ ab. Das wichtigste Ereignis im Belvedere fand jedoch im Jahr 1955 statt. Denn da wurde im Oberen Belvedere am 15. Mai der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet.